Dienstag, 2. Juni 2015

Museum Trends 2015

Vor kurzem wurde der jährliche TrendsWatch Bericht des Center for the Future of Museums für das Jahr 2015 veröffentlicht. Darin werden aktuelle technologische, gesellschaftliche und marktwirtschaftliche Trends vorgestellt und ihre Anwendung auf den Museumsbetrieb besprochen:

Open Data
Open source, open software, open government – diese Themen erfordern eine grundlegende Veränderung: Weg von streng kontrollierten, digitalen Informationen und hin zu Inhalten, die für alle zugänglich und wiederverwertbar sind. Museumsdaten, ob kultureller, wissenschaftlicher oder operationeller Art, sind traditionell streng kontrolliert. Sind Museen bereit, Ihren Daten-Reichtum offen zu teilen? Können sie es sich leisten, diesen Trend zu vernachlässigen oder bleiben sie auf der Strecke? Wie adressieren Museen in diesem Zusammenhang die Sorge vieler Besucher, personenbezogene Daten zu schützen?

Ethischer Konsum
Verbraucher realisieren vermehrt die Auswirkungen ihres Konsums und die damit verbundene beispiellose Macht. Im Internetzeitalter kann der gesamte Lebenszyklus eines Produktes oder einer Dienstleistung nachvollzogen werden. Das führt zu einer erhöhten Nachfrage von Transparenz und Rechenschaftspflicht. Obwohl gemeinnützige Organisationen traditionell in diesem Zusammenhang positiv eingeordnet werden, müssen auch sie vermehrt beweisen, welche Auswirkungen ihre Aktivitäten haben und wie effizient sie diese betreiben.

Personalisierung
Mithilfe der neuen Technologien werden heute nicht nur Waren individuell angepasst, sondern auch Netzinhalte und Erfahrungen auf die Wünsche des Individuums eingestellt und gefiltert. Besucher der Zukunft, die es gewöhnt sind individuell adressiert zu werden, werden künftig auch den Museumsbesuch und die Kommunikation auf ihre individuellen Interessen und Bedürfnisse abgestimmt sehen wollen.

Klimawandel
Ob sinkende Flusspegel, steigende Meeresspiegel, Dürre und Waldbrände -  Museen als Verwalter des kulturellen Erbes sind Ihrem Zweck auf Ewigkeit verpflichtet. Sehr wenige Museen sind auf eine Zunahme von Naturkatastrophen vorbereitet und auch im Alltag sind wenige Museen Vorbild für einen beispielhaften Umgang mit Ressourcen.

Tragbare Technologien
Viele der Funktionen, die heute in das Smartphone integriert sind, werden mit der Zeit in kleinere technische Geräte wie Google Watch oder auch Kleidungsstücke integriert werden. Technologie wird am Körper getragen und in den menschlichen Körper integriert. Bei diesem Trend empfehle ich: entspannen! Es dauert noch einige Jahre, bis diese Geräte den Markt nachhaltig erobert haben. Bis dahin sollten Museen sich weiterhin um die Professionalisierung Ihrer digitalen Inhalte und deren Vermittlung kümmern.

Slow Culture
Der raschen technologischen Entwicklung dieser Jahre steht die sogenannte „Slow Culture“ gegenüber. Im Mittelpunkt dieser Kultur steht die Entschleunigung des Lebens, ein Aspekt den Museen besonders gut beherrschen. Einzelne Galerien ohne jede technische Inszenierung können ein wunderbarer Ort für Kontemplation und Entschleunigung sein.